Goldmann-Applanationstonometrie
Der Augeninnendruck ist ein wichtiger Parameter in der Augendiagnostik, denn die Zerstörung des Sehnervs oder der Netzhaut ist oftmals eine Funktion des zu hohen Augeninnendruckes. Ein diagnostisches Messverfahren zu dessen Feststellung wird mit dem sogenannten Goldmann-Applanationstonometrie-Gerät ausgeführt. Zum Einsatz kommt dieses Gerät bei einer Vorsorgeuntersuchung und zum Ausschluss eines Glaukoms. Der Augen-innendruck gibt Auskunft über die Durchlässigkeit der Adern im Auge. Dazu wird eine geringe Kraft auf die vorbereitete und unempfindlich gemachte Hornhaut mechanisch ausgeübt. Über den Gegendruck rechnet das Gerät (Tonometer) die Kraft aus, die benötigt wird, um eine bestimmte Flächeneinheit der gewölbten Hornhaut gegen den Augeninnendruck einzudrücken. Diese, mit Druck beaufschlagte Fläche hat einen definierten Durchmesser von 3,06 Millimeter. Diesem Wert liegt die mathematische Umrechnung von Krafteinheit in Druckeinheit zugrunde, denn Druck ist Kraft durch Fläche.
Das Goldmann-Tonometer besteht aus einem Kraftmesser, der mit der eigentlichen Messapparatur gekoppelt ist. Der Augenarzt bringt in den Strahlengang der Spaltlampe ein Bi-Prisma. Setzt man einen Kobaltfilter davor, nimmt das Licht der Spaltlampe eine blaue Farbe an. Eine kleine Menge eines fluoreszierenden Farbstoffs in der lokalen Anästhe-sieflüssigkeit dient der optischen Kontrolle der Messung, denn der Farbstoff leuchtet unter Blaulicht hellgrün. Bei der Messung sollte das Auge möglichst unbeweglich bleiben. Während der Messung fällt der blaue Lichtstrahl der Spaltlampe durch das Bi-Prisma und erlaubt die Beobachtung des Tonus. Das Tonometer wird bis auf die Hornhaut vorgeschoben und der gemessene Wert gibt eine zuverlässige Größe des Augeninnen-druckes an. Durch die speziellen optischen Eigenschaften des Bi-Prismas sieht man ein zweigeteiltes Bild der Kontaktfläche mit der Hornhaut, d.h., anstelle eines Kreises erscheinen zwei gegeneinander verschobene hellgrüne Halbkreise. Wird der korrekte Messwert auf der Kontaktfläche erreicht, bilden die beiden Halbkreise eine S-Form. Die Augendruckmessung kann auch mit einem Perkins-Handtonometer vorgenommen werden.