Fehlsichtigkeit
Was ist eine Fehlsichtigkeit?
Unter Fehlsichtigkeit versteht die Augenmedizin und die Augenoptik gravierende Abweichungen des Sehens von einer festgelegten Durchschnittsnorm, die sich mit einem optisch und geometrisch idealen Auge ergibt.
Die Funktion eines Auges ist nur dann exakt gegeben, wenn alle Bauteile des Auges in der richtigen Anordnung das einfallende Licht über die Hornhaut-Pupille durch das Kammerwasser in die bewegliche Linse, durch den Glaskörper auf die an der Rückwand befindliche Netzhaut mit Zäpfchern und Stäbchen gelangt. Das gesehene Objektbild wird dann spiegelverkehrt auf die Netzhaut projeziert und von dort in das Gehirn geleitet, wo es verarbeitet und richtig dargestellt wird. Daher ist es unerlässlich, daß jedes Teil seine Funktion erfüllen muss, um scharf und farbig sehen zu können.
Welche Fehlsichtigkeiten gibt es?
- Kurzsichtigkeit (Myopie)
- Weitsichtigkeit (Hyperopie)
- Astigmatismus (Stabsichtigkeit)
- Farbfehlsichtigkeit
- Farbblindheit (Achromasie)
- Nachtblindheit (Hermeralopie)
Was sind die Ursachen für eine Fehlsichtigkeit?
Die Ursachen für eine Kurzsichtigkeit
Bei der Kurzsichtigkeit sind die Ursachen zumeist eine Augapfel-Deformationen, d.h. der Augapfel ist anatomisch zu lang. Die Folge davon ist, daß Linse und Hornhaut zu weit weg von der Netzhaut liegen und die Lichtstrahlen in einem Punkt (Fokus) vor dieser gebrochen werden. Je weiter weg die Strahlen vor der Netzhaut zusammentreffen, umso unschärfer wird das gesehene Objekt.
Man schätzt, daß ca. 30 % der deutschen Bevölkerung kurzsichtig sind.
Die Ursachen für eine Weitsichtigkeit
Bei der Weitsichtigkeit ist das Problem umgekehrt, der Augapfel ist meist zu klein und die Lichtstrahlen treffen hinter der Netzhaut im Fokus zusammen, was ebenfalls ein unscharfes Bild bedingt. Ein weiterer Grund kann auch eine zu geringe Brechkraft der Linse oder des Kammerwassers sein.
Die Ursachen für Astigmatismus
Beim Astigmatismus (Punktlosigkeit oder Stabsichtigkeit) ist es so, daß dieser auftritt, wenn die Hornhaut keine gleichmäßige Krümmung aufweist, oder die Linse leicht deformiert ist. So erschient ein punktförmiges Objekt durch die ungleichmäßige Krümmung verzerrt und als Strich oder Stab. Dieser Defekt ist zumeist angeboren, kann aber auch durch Vernarbungen der Hornhaut nach Verletzungen oder Erkrankungen auftreten. Astigmatismus kann bei Kurz- und Weitsichtigkeit zusätzlich auftreten und muss optisch korrigiert werden.
Ursachen für eine Farbfehlsichtigkeit
Bei einer Farbfehlsichtigkeit funktionieren die Zäpfchen der Netzhaut nicht mehr korrekt, wobei eine Rot-Grün-Farbschwäche am meisten auftritt. Man rechnet bei Männern mit etwa 8 % Betroffenen, bei Frauen mit ca. 0,4 %, also bedeutend weniger. Die Ursachen können genetisch bedingt sein, d.h. dass sich die Sehnerven ab einem bestimmten Alter beginnen abzubauen. Die Blau-Gelb-Farbschwäche tritt häufig viel weniger auf und sehr selten eine totale Farbblindheit.
Wann tritt eine totale Farbblindheit auf?
Die totale Farbblindheit tritt dann auf, wenn die Farbzäpfchen in der Netzhaut komplett fehlen, wodurch auch das Sehen von Farben am Tage nur mit etwa 1/10 einer normalen Sehleistung möglich ist. Das Sehen in der Dunkelheit dagegen ist nicht gestört, da es von den Stäbchen in der Netzhaut realisiert wird.
Folgen einer Nachblindheit
Bei der Nachtblindheit funktionieren die Stäbchen nicht optimal, die Ursachen liegen in einem Mangel an genügend Stäbchen-Sinnesnerven in der Netzhaut, oder es können auch Störungen im Vitamin A-Haushalt vorhanden sein die diese Fähigkeit beeinträchtigen.
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